Reploid AG

Schwarze Soldatenfliege aus Österreich gefällt Tönnies

Die Premium Food Group, ehemals Tönnies, hat Anteile an der österreichischen Reploid Group AG erworben. Mit dem Fokus auf Insekten-Biotechnologie und einem Proteinkreislauf über Fliegenlarven geht es um mehr Kreislaufwirtschaft in der Lebensmittelherstellung für Mensch und Tier. Der kürzliche Börsengang von Reploid in sehr kleinem Kreis war dabei nur der Auftakt für einen folgenden IPO mit einer größeren Kapitalaufnahme für die weitere Expansion.

ANZEIGE

Die deutsche Premium Food Group, ehemals Tönnies, hat Anteile an der österreichischen Reploid Group AG erworben. Das Unternehmen aus Wels ist auf die Verarbeitung organischer Reststoffe mithilfe von Insektenfarmen spezialisiert. Die Beteiligung zielt auf eine strategische Partnerschaft ab: Reploids Technologie soll künftig Nebenprodukte aus der Lebensmittelproduktion der Premium Food Group verwerten und in Proteine sowie Futtermittel umwandeln.

Reploid setzt dabei auf Larven der Schwarzen Soldatenfliege, die Lebensmittelreste in hochwertige Inhaltsstoffe transformieren und so organische Abfallstoffe in die Wertschöpfungskette zurückführen. Für die Premium Food Group ist das kein Einzelprojekt. Schon 2024 beteiligte sie sich am Berliner Start-up Nosh, das den japanischen „Wunderpilz“ Koji als Fleischersatz nutzt. Auch für Reploid ist diese Partnerschaft nicht die erste. In einer grenzüberschreitenden Kooperation mit der Mühldorfer Nutrition AG (Mühldorf a. Inn, Deutschland) sind 50 Larvenmaststationen in Europa geplant zur industriellen Nutzung von Fliegenlarven bei der Herstellung von Tiernahrung. Auch diese Zusammenarbeit zielt auf eine nachhaltigere Produktentwicklung im Lebensmittelsektor und mehr Kreislaufwirtschaft.

Kleiner Börsengang als Auftakt für einen folgenden IPO

Kurz vor der Sommerpause gelang der Reploid AG der Gang an die Wiener Börse, mit einer Marktkapitalisierung von 167,3 Mio. Euro. Dabei hatte man mit der Ausgabe von nur rund 6.000 Aktien zu einem recht hohen Nennbetrag von mehr als 1.300 Euro den Kreis der Aktionäre bewusst kleinhalten wollen. Das Listing sei zunächst dazu gedacht, die Sichtbarkeit zu erhöhen und in einem geregelten Markt den wahren Wert des Unternehmens auszutesten, hieß es dazu aus der Unternehmensleitung. Der Kurs hat sich weiter positiv auf nun rund 1.500 Euro entwickelt und soll einer in den kommenden Jahren geplanten Kapitalerhöhung den Boden bereiten. Dabei wolle man etwa 100 Mio. Euro hereinholen, erzählte Reploid-CEO Philip Pauer dem Magazin Der Börsianer. Dann dürfte sich das Unternehmen weiteren Aktionärskreisen öffnen und auch einen niedrigeren Nennwert des Anteilscheins aufrufen. Das zunehmende Interesse am Proteinkreislauf über die Fliegenlarve könnte diesen geplanten IPO auch früher im Börsenkalender platzieren.

SIE MÖCHTEN KEINE INFORMATION VERPASSEN?

Abonnieren Sie hier unseren Newsletter